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30 Jahre Städtepartnerschaft Prien-Valdagno

Prien erhält Markus-Löwen als Friedensdenkmal

Mit dem Cicero-Zitat „Freundschaft verdoppelt unsere Freude und halbiert unseren Schmerz“ machte Priens Erster Bürgermeister darauf aufmerksam, dass Städtepartnerschaften einen tiefen Sinn haben. Eindrücklich wurde dies sicht-, hör- und spürbar, als zum 30jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen dem bayerischen Prien und dem oberitalienischen Valdagno in Prien auf dem Valdagno-Platz ein Friedens-Denkmal in Form eines Markus-Löwen enthüllt wurde.

Freundschaft und Frieden waren die am meisten genannten Begriffe bei der Enthüllungsfeier. Der Markus-Löwe als Symbol für den Evangelisten Markus, der seine Ruhestätte im Jahr 828 in Venedig fand, wird in Venedig und in der Provinz Venetien als Wappentier geführt. Nachdem auch in Bayern der Löwe mehrfacher Bestandteil des Staatswappens und damit zu einer Symbolfigur des Freistaats Bayern geworden ist, entwickelte sich im Rahmen der Vorbereitungen des Partnerschaftsjubiläums der Gedanke, mit zwei Denkmälern den Löwen zum Motiv zu machen. Die Idee wurde nach einer Kontaktaufnahme mit einem Künstler in Valdagno weiterverfolgt und nach finanziellen Zusagen aus den Reihen des Lions-Clubs, der Rotarier, der Soroptimisten und weiterer Geldgeber konnte an die Umsetzung der Idee und an die Herstellung des Löwen mit Evangelium und erhobener Pranke auf einer drei Meter hohen Säule begonnen werden. Dieser nun fertige Markus-Löwe ist der erste Teil einer großen Freundschafts-Aktion, ein Bayerischer Löwe soll heuer im Herbst im Rahmen eines Oktoberfestes in Valdagno seinen Platz finden. Das Denkmal aus Stein soll – so Bürgermeister Seifert in seiner Ansprache, in einer Zeit der zunehmenden Intoleranz die Menschen in Europa auf ihre wahre Bestimmung hinweisen und weiters sagte er: „Der Löwe ist der König der Tiere, dieser König möge Wächter und Zeuge einer immerwährenden Freundschaft bleiben“. In ihren Grußworten erinnerten Rosenheims Landrat Josef Huber und Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner daran, dass Freundschaft nicht selbstverständlich ist, dass sie gepflegt werden muss und dass die beiden Löwen Sinnbild sind für eine Brücke sind, die zu gehen es sich lohnt, zumal in Europa derzeit die längste Friedensphase herrscht seit immerhin 500 Jahren. Auch Musik, Kunst und Kultur, Architektur, Sport und vor allem die Jugend sind verbindende Elemente einer Partnerschaft über Gemeinde- und Landesgrenzen hinweg. In diesem Sinne wurde die Enthüllungsfeier vom Chor Amici dell´Obante, der Priener Liedertafel, der Blaskapelle Prien sowie musikalischen Mitgliedern der Musik- und Realschule gestaltet. „Schenken wir dieses Denkmal der Jugend, möge sie die nächsten 30 Jahre der Partnerschaft gestalten und halten wir das Feuer in uns am Leben“ – mit diesen Worten bedankte sich Erster Bürgermeister Giancario Acerbi aus Valdagno für das Denkmal-Geschenk und er sagte weiter: „Die Säulen der Freundschaft sind die Clubs und Vereine, die Schulen und Lehrer und vor allem jene Bürgerinnen und Bürger, die das tägliche Holz in den Ofen legen, damit das Feuer weiterbrennen kann. Bürgermeister wechseln, Städte ändern sich, aber die Freundschaft bleibt“. Dies machte auch der Lions-Präsident Dr. Fabio Miserocchi aus Valdagno deutlich, als er an den mit dem Priener Lions-Club am 4. November 2000 unterzeichneten Freundschaftsvertrag sowie an das Lions-Motto „Wir Dienen“ im Sinne eines Beitrags zu einer besseren Welt erinnerte. Dr. Peter Hattenkofer, der zusammen mit Priens Bürgermeister Lorenz Kollmannsberger von Beginn an den Löwen-Anteil der Partnerschaftspflege hatte, dankte als Vertreter von Lions- und Rotary-Club Prien für den Markus-Löwen als Friedens-Symbol und für die Bereitschaft aus beiden Partnergemeinden, im Rahmen des Jubiläums-Wochenendes zwei Benefizkonzerte zugunsten der Erdbebenopfer von Umbrien zu gestalten. Die Enthüllung des Denkmals von einem italienischen Bildhauer auf dem Priener Valdagnoplatz und das Anbringen von Fahnenbändern durch Bürgermeisters-Gattin Isabella Seifert an den Partnerschaftsfahnen waren im Beisein vieler Prienerinnen und Priener mehr als ein formeller Akt, sie war Beweis für eine innige Freundschaft über die Alpen hinweg und zugleich Zeichen für die gegenseitig hohe Wertschätzung, die sich in 30 Jahren entwickelt hat.