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Februar 2025
Liebe Prienerinnen und Priener,
mit der symbolischen Übergabe des Rathaus-Schlüssels bei der Chiemseer Ballnacht an Prinzessin Johanna II., bezaubernde Hüterin über Recht und Gesetz aus dem malerischen Seenland, sowie Prinz Franz II., schwindelfreier Herrscher über Zierbund und Berge aus dem schneereichen Grenzgebiet, hat in unserer Gemeinde die heiße Phase des Faschings begonnen. Herzlichen Dank an die Vorstandschaft der Prienarria, unsere Prinzenpaare, die Kinder- und Teeniegarde sowie die große Garde, die unseren Ort auf zahlreichen Veranstaltungen in der närrischen Zeit so wunderbar repräsentieren! Ich freue mich schon auf den Unsinnigen Donnerstag – heuer am 27. Februar –, wenn das Festzelt
am Wendelsteinplatz und zahlreiche Institutionen und Geschäfte im Zentrum dazu einladen, ausgelassen miteinander zu feiern.
Aus der vergangenen Sitzung des Marktgemeinderats greife ich diesmal wieder ein Thema heraus: Einstimmig hat der Gemeinderat den Abriss des sogenannten »Lechner-Hauses« an der Beilhackstraße beschlossen. Sie kennen dieses Gebäude und haben sich sicherlich schon manchmal die Frage gestellt, warum auf diesem Grundstück eigentlich keine Entwicklung stattfindet oder das Gebäude wieder einer Nutzung zugeführt wird. Für diejenigen, die es nicht wissen: Das Grundstück und das Gebäude befinden sich seit dem Jahr 1992 im Eigentum des Marktes Prien a. Chiemsee; bis zum Jahr 2010 war noch ein kleiner Teil des Gebäudes vermietet. Seitdem gab es immer wieder Überlegungen für verschiedene andere Nutzungen auf dem Grundstück, die jedoch immer wieder an der Tatsache scheiterten, dass dort keine Bauleitplanung möglich ist, da sich das Objekt im Geltungsbereich der Priental-Schutzverordnung befindet. Ideen, das vorhandene Gebäude zu sanieren, zu ertüchtigen oder beispielsweise in einen Künstlerhof umzuwidmen, scheiterten letztlich alle entweder an der vorhandenen Raumaufteilung oder am desolaten Zustand der Bausubstanz und damit letztlich auch aus finanziellen Gründen. Ende November 2024 ist es mir nun gelungen, eine Baugenehmigung für einen Ersatzbau auf dem Grundstück zu erwirken. Damit konnte Baurecht für die Gemeinde gesichert werden und – nachdem bereits Teile der südöstlichen Gebäudeecke herausgebrochen waren – der unabwendbare Abriss in Auftrag gegeben werden. In der kürzlich stattgefundenen Haushaltsklausur des Gemeinderats wurden nun die Weichen dafür gestellt, dass wir auf dem Grundstück künftig wieder Mietwohnungen zu bezahlbaren und sozialverträglichen Preisen anbieten wollen. Bei positivem Ausgang des Förderverfahrens könnte es mit dem Ersatzbau sogar heuer noch losgehen.
Abschließend einige Worte zum sicherlich wichtigsten Ereignis diesen Monat, der Bundestagswahl am 23. Februar. In einer Zeit, in der politische Diskussionen oft hitzig geführt werden und die Welt um uns herum im Wandel ist, bleibt eines unverändert: Unsere Demokratie lebt von der Beteiligung jedes Einzelnen von uns. Jede abgegebene Stimme trägt dazu bei, die Richtung unseres Landes zu bestimmen. Dabei geht es nicht nur um große politische Themen, sondern auch um die Werte, die unser Zusammenleben prägen – Respekt, Freiheit und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Dass wir unsere Stimme abgeben können, ist – wenn man auf unsere Geschichte zurückblickt – nicht nur ein hart erkämpftes Recht, sondern auch Verantwortung, unsere Zukunft mitzugestalten.
Ich möchte Sie daher herzlich ermutigen: Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch! Informieren Sie sich, wägen Sie ab und gehen Sie am 23. Februar wählen. Eine hohe Beteiligung stärkt unsere Demokratie und sorgt dafür, dass die Vielfalt der Meinungen in unserer Gesellschaft Gehör findet. Nutzen Sie auch die Möglichkeit der Briefwahl, falls Sie am Wahltag verhindert sein sollten. Alle notwendigen Informationen dazu finden Sie auf Ihrer Wahlbenachrichtigung. Beachten Sie aber unbedingt die bei dieser Wahl stark verkürzte »Briefwahlzeit« und die allgemein verlängerten Postlaufzeiten.
Demokratie lebt von aktiver Teilnahme – lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass sie stark bleibt!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen schönen Februar und den Schülerinnen und Schülern schon einmal gute, erholsame Faschingsferien Anfang März.
Es grüßt Sie herzlich Ihr
Andreas Friedrich
Erster Bürgermeister